Der Frühling gilt als symbolischer Neuanfang. Nach dem eher als zweckgebunden empfundenen, langen winterlichen Rückzug in die Privatsphäre, führt der Frühling normalerweise vermehrt zu einem Verlangen nach öffentlicher Selbst-Präsentation. Kleidung wird dann zum Attraktor.
Doch wie ist das nun, nachdem wir uns im Homeoffice so sehr an die "Jegging-Shirt-Bequemkleidung" gewöhnt haben? Ist die Vorfreude auf neue Frische umso stärker oder hat uns "das neue Normal" dermassen aufs Gemüt geschlagen, dass wir keine Lust mehr auf einen vestimentären Neuanfang haben?
Das gesellschaftliche, öffentliche Leben ist uns abhanden gekommen. Raus geht man nur noch um Sport zu treiben oder in der Natur zu verweilen. Wozu sollte man sich also noch präsentieren oder sich schick fühlen wollen? Die Zunahme der "Bequemkleidung" ist nicht erst seit dem Lockdown auf dem Vormarsch. Wird das so weiter gehen? In welche Richtung werden sich die Kleidungsvorlieben entwickeln?
Darum frage ich dich. Hast du noch Lust auf Neues? (Auch Secondhand kann sich neu anfühlen). Sagst du - "jetzt erst recht!" Oder ist dir der Appetit nach frischer Mode, nach Abwechslung vergangen? Deine Meinung interessiert mich!
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